Pferdeosteopathie

Die osteopathische Behandlung Ihres Pferdes findet bei Ihnen im Stall statt, in einer Umgebung, die dem Pferd vertraut ist.

Zur Befundaufnahme gehört dabei zunächst eine Aufnahme der Haltungs- und Nutzungsbedingungen, sowie eine Beurteilung des Pferdes im Stand und in der Bewegung, bevor eine Untersuchung im rein osteopathischen Sinn, das heißt, Aufspüren von Läsionen und Dysfunktionen des parietalen, visceralen und cranio-sacralen Systems und deren Behandlung stattfindet. Um ein Wiederauftreten der Beschwerden durch vermeidbare äußere Einflüsse zu verhindern, wird abschließend eine Beurteilung des Sattels und des Zustands der Hufe durchgeführt.

Wann ist nun eine osteopathische Behandlung für das Pferd sinnvoll?

  • bei unterschiedlichen Formen der Lahmheit oder Taktfehlern der Vor- oder Hinterhand, insbesondere, wenn diese keinen erkennbaren Grund zu haben scheinen
  • bei Steifheit oder Widersetzlichkeit gegen die Reiterhilfen
  • wenn das Pferd Schwierigkeiten beim Aufnehmen der Hufe zeigt
  • bei Aggression oder Widersetzlichkeit beim Putzen oder Satteln
  • bei ungewöhnlicher Kopf-, Hals oder Schweifhaltung während der Arbeit oder auch in Ruhe
  • bei einem unerklärlichen Leistungstief, auch in Form von Abbau von Muskulatur, glanzlosem Fell, teilnahmslosem Blick oder Arbeitsunlust
  • bei Verweigerung am Hindernis oder auch ungewohnt viel oder wenig Temperament im Parcours

 
Die Erkrankungen, bei denen eine osteopathische Behandlung sich positiv auswirken kann, sind vielfältig:

  • Blockaden der Wirbelsäule, die akut entstanden sind (z.B. beim Toben, Wälzen, durch unpassende Ausrüstung, ...)
  • Probleme der Kniebänder
  • Erkrankungen, die durch eine Schwäche des Immunsystems ausgelöst oder verstärkt werden, wie z.B. Mauke, Allergieneigung, ...
  • Headshaking
  • sämtliche degenerativen Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates, insbesonde Arthrosen der Wirbelsäulen- oder Extremitätengelenke - auch Schale oder Spat. Allerdings sollte eine Behandlung im akuten Entzündungsstadium nur im Ausnahmefall stattfinden.
  • Kissing Spines
  • gynäkologische Beschwerden und Fruchtbarkeitsprobleme
  • Atemwegsprobleme
  • wiederkehrende Verdauungsbeschwerden
  • schlechter Allgemeinzustand ohne erkennbare Ursache
  • nach Traumata, z.B. Unfällen - bitte beachten Sie, daß eine gründliche tierärztliche Untersuchung in solchen Fällen an erster Stelle steht.

 
Bedenken Sie, daß jede Form von Widersetzlichkeit, Aggression oder wie auch immer gearteter Verhaltensänderung ein Ausdruck von Schmerz sein kann. Deshalb sollte solchen Zeichen immer nachgegangen werden. Dabei verstehe ich mich nicht als "Einzelkämpfer", sondern halte eine fundierte Zusammenarbeit mit Tierarzt, Hufschmied, Sattler, Pferdedentist, sowie ggf. Tierheilpraktiker für unumgänglich.

Für einen Behandlungstermin sollten Sie 1 - 1 1/2 Stunden Zeit einplanen und gegebenenfalls die bisherige Behandlungsgeschichte inklusive eventueller Medikation Ihres Pferdes bereithalten.

Nach der Behandlung sollten Sie Ihrem Pferd etwa 48 Stunden Ruhe gönnen, in denen es sich möglichst frei bewegen kann. Danach kann im Normalfall das Training wieder aufgebaut werden, wobei evtl. spezifische Übungen zur Unterstützung des Behandlungserfolgs einfließen können. Diese werden im Einzelfall im Anschluß an die Behandlung besprochen.

Bitte beachten Sie, dass der Körper nach einer osteopathischen Behandlung 6 – 8 Wochen benötigt, um in ein „endgültiges“ Gleichgewicht zu finden. Während dieser Zeit können immer noch Anpassungen der Leistungsfähigkeit stattfinden. Auch sollte es während dieser Zeitspanne möglichst nicht zu neuerlichen osteopathischen Behandlungen kommen, um den Körper während dieser Selbstheilungsphase nicht zu beeinträchtigen.